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Beschreibung
SAMMELHANDSCHRIFT.
Pap. III, 68, III* Bl. 300×205/200. Augsburg (?), Ost- oder Süddeutschland (?), Italien (?) und Österreich (?), Ende 15./frühes 16. Jh.
B: Lagen: (II-1)III + IV8 + (VI-1)19 + IV27 + 128 + 5.IV68 + (II-1)III*. I–III + I*–III* rezente Vor- und Nachsatzblätter, Gegenblatt von II und I* jeweils an Innenseite des VD bzw. HD aufgeklebt. Gegenblatt zu 11 herausgetrennt (Falz noch vorhanden). Rezente Bleistiftfoliierung auf Recto-Seiten rechts oben und auf Verso-Seiten links unten (1v, 2v usw.). Vier unterscheidbare Teile: I: 1–8; II: 9–19; III: 20–27; IV: 28–68.
E: Rötlich-braun marmorierter Halbfranzband des 19./20. Jh. mit Ecken von VD und HD sowie Buchrücken aus weißem Leder. In goldenen Buchstaben in rotem Feld geprägter Rückentitel Catalogus episcoporum Tridentinorum.
G: Im Besitz von Fuchsmagen gesichert durch die autographe Notiz auf 28r nur die letzte kodikologische Einheit, sicher nicht die erste mit dem erst nach dem Tod Fuchsmagens (1510) verfassten Münzgutachten Konrad Peutingers von 1514. Die Hs. gelangte danach zu einem unbekannten Zeitpunkt in die Bibliothek der Wiener Universität und lag in der heutigen Form wohl vor der Übernahme der Hss. aus der Universitätsbibliothek durch die Hofbibliothek 1756 in dieser Zusammensetzung vor (vgl. Signatur auf 1r). Möglicherweise schon längere Zeit davor zusammengebunden waren Teil II und III, da sich der Wasserschaden am unteren Ende von Teil II auf Teil III fortsetzt. Ältere Signaturen: Auf Innenseite VD oben links eingeklebtes Signaturschildchen aus den frühen 1830er-Jahren: N.o 3344. Olim Univ. 1017. Ir: Links oben rezente Bleistiftsignatur 3344. Mittig Bibliotheksstempel k. k. Hofbibliothek, dieser auch auf IIr, IIIr, 1r, 67v, 68v, I*v, II*v, III*v. 1r unten Tintensignatur U. 1017 (vor 1756).
L: Tabulae codicum manu scriptorum, praeter graecos et orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum. Vol. II: Cod. 2001–3500. Vindobonae 1868, Nd. Graz 1965, 264.
C. Giehlow, Dürers Stich ,Melencolia I‘ und der maximilianische Humanistenkreis, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Vervielfältigende Kunst 26/2 (1903), 29–41, hier 29–34.
P. F. Fraundorfer, Das literarische Nachleben des heiligen Rupert. Die hoch- und spätmittelalterlichen Vitae Ruperti. Wien 2020, 114 Anm. 422, 115 Anm. 427.
O. Holger-Egger (Ed.), Series episcoporum Tridentinorum, in: MGH SS 13. Hannoverae 1881, 368–370, hier 368.
E. König (Ed.), Konrad Peutingers Briefwechsel (Veröffentlichungen der Kommission für Erforschung der Geschichte der Reformation und Gegenreformation. Humanistenbriefe 1. Band). München 1923, 232 Anm. 2, 240 Anm. 1.
A. Lhotsky, Quellenkunde zur mittelalterlichen Geschichte Österreichs (MIÖG Ergänzungsband 19). Graz 1963, 435.
M. Müller, Die spätmittelalterliche Bistumsgeschichtsschreibung. Köln, Weimar, Wien 1998, 192.
M. Ott, Die Entdeckung des Altertums. Der Umgang mit der römischen Vergangenheit Süddeutschlands im 16. Jahrhundert. Kallmünz 2002, 75 mit Anm. 224.
F. Simader, Bücher aus der mittelalterlichen Universität Wien und ihrem Umfeld. Wien ab 2007, Link:
https://webarchiv.onb.ac.at/web/20150803112715/http://www.onb.ac.at/sammlungen/hschrift/kataloge/universitaet/Register.htm (zuletzt aufgerufen am 15.07.2022).
P. O. F. Schmidt, Untersuchungen zu den Breslauer Bischofskatalogen. Breslau 1917, 19 mit Anm. 1, 19 Anm. 3.
W. Wattenbach, Reise nach Österreich in den Jahren 1847, 1848, 1849, in: Archiv der Gesellschaft für Ältere Deutsche Geschichtkunde zur Beförderung einer Gesammtausgabe der Quellenschriften deutscher Geschichten des Mittelalters 10. Hannover 1851, 426–693, hier 578.
C. S. Wood, Maximilian als Archäologe, in: J.-D. Müller, H.-J. Ziegler (Hgg.), Maximilians Ruhmeswerk. Künste und Wissenschaften im Umkreis Kaiser Maximilians I. (Frühe Neuzeit 190). Berlin 2015, 131–184, hier 138f. mit Anm. 28.
Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters, Chronicon Salisburgense, Link: https://www.geschichtsquellen.de/werk/1182?mark=%28%3Fis%29%28chronicon%5C%20salisburgense%29 (zuletzt aufgerufen am 10.07.2022).
(VD Innenseite) Eingeklebtes Signaturschild, s. G.
(Ir) Rezente Bleistiftsignatur, s. G.; Bibliotheksstempel, s. G.
(Iv) Leer.
(IIr) Bibliotheksstempel, s. G.
(IIv) Leer.
(IIIr) Bibliotheksstempel, s. G.
(IIIv) Leer.
Teil I (1–8): Augsburg, 1514, s. Inhalt.
B: Pap. WZ (Doppeladler, frei, mit Herzschild [lediger Schild] und Krone) in den Repertorien nicht eindeutig zu identifizieren (am ähnlichsten WZIS AT 3800-PO-162339 [1517, Augsburg] und WZIS AT 3800-PO-162340 [1513, Rattenberg]). Lagen: IV8. Deutliche Spuren der ehemaligen Faltung dieses an Maximilian geschickten Gutachtens erkennbar. Erstes Blatt am Rand stark ausgefasert und restauriert.
S: Schriftraum 230/220×115/110. 27–31 Zeilen. Eine Texthand: Humanistische Buchkursive. Am Ende autographer Vermerk von Konrad Peutinger. Von jeweils anderer, etwa gleichzeitiger Hand Titelüberschrift 1r und Marginalie 1v. 1r unten Vermerk recensitus.
A: Vergrößerte Anfangsbuchstabe am Beginn des Einleitungstextes und des eigentlichen Textes.
(1r) Bibliotheksstempel, s. G.; Tintensignatur, s. G.
(1r–8r) Conradus Peutinger: Descriptio nummi cuiusdam cum imagine Herculis.
Tit.: Super nomismatis cuiusdam inscriptione. Chuonradus Peutinger Augustanus (von anderer Hand).
Inc.: Schedula sacrӕ caesareӕ maiestati non satis scio, a quo porrecta…
Expl.: …Hercules ne diutius apud nos hospitetur. Chuonradus Peutinger Augustanus iuris utriusque doctor manu propria subscripsi.
Der Text unserer Hs. ist weder ediert noch gedruckt. Zur inhaltlichen Besprechung s. Giehlow 29–41. Eine weitere Fassung findet sich u. a. in Cod. hist. 2° 248 (26r–32r) der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart, vgl. hierzu W. Heyd, Die historischen Handschriften der Königlich Öffentlichen Bibliothek zu Stuttgart 1. Stuttgart 1891, 117. König 240 Anm. 1 sieht in dieser Hs. die Vorlage für unsere Hs.
(8v) Leer.
Teil II (9–19): Ost-/Süddeutschland [?], Ende 15. Jh.
B: Pap. WZ (Ochsenkopf mit Augen, frei, mit Ober- und Unterzeichen an oben und unten einkonturiger Stange, oben Blume, unten Dreieck mit Schragen, drei Punkten und zwei Kreuzsprossen) in den Repertorien nicht eindeutig identifizierbar (am ähnlichsten WZIS AT 3800-PO-66095 [Innsbruck, 1488] und WZIS AT 3800-PO-66063 [Sterzing, 1499). Lagen: (VI-1)19. Gegenblatt zu 11 herausgetrennt.
S: Schriftraum 250/245×140/135. Vertikale Schriftraummarkierung mit Stift, bis an die Seitenränder durchgezogen. 33–34 Zeilen. Eine Hand: Cursiva. Die Überschriften möglicherweise von anderer Hand. Vereinzelte Marginalien von etwa gleichzeitiger Hand in dunklerer Tinte.
A: Keine Ausstattung.
(9r–16v) Iohannes Loninus sive Duglossius et alii: Historiae et acta canonici Cracoviensis episcoporum Smogorzoviensis et Pitzinensis, quae nunc Wratislaviensis, ecclesiarum (Druck: W. von Sommersberg, Johannis Lonini sive Duglossi: Canonici cracoviensis episcoporum Smogorzoviensis et Pitzinensis, quae nunc Wratislaviensis, ecclesiarum historiae et acta, in: Ders. [Ed.], Silesiacarum rerum scriptores aliquot adhuc inedita … Tom II. Lipsiae 1730, 158–172, hier 158–160).
Tit.: Cronica episcoporum Smogroviensis et Ritczinensis eclesiarum, que nunc Wratislaviensis appellatur eclesia, feliciter incipit.
Inc.: Gotfridus primus. Tempore primi Polonorum principis et monarche catholici Myetczlai…
Expl.: …moritur gloriosus pontifex octuagesimo secundo supra mille ac quadringentos annos post Salvatoris nostri ortum ipso die Sancti Anthonii.
Unsere Hs. folgt bei den ersten fünf Bischofdarstellungen dem Bischofskatalog von Duglossius in der Ausgabe Friedrich Wilhelms von Sommersberg (s. o.) und ab Hieronimus Primus (10v) nach Schmidt 19 der Hs. Fol. 8 (239r–249r) der Hochbergschen Majoratsbibliothek des Schlosses Fürstenstein in Schlesien, die allerdings verschollen ist; zu einer Beschreibung von Fol. 8 s. G. Roth (Ed.), Peter Eschenloer. Geschichte der Stadt Breslau. Teilband I: Chronik bis 1466 (Quellen und Darstellungen zur schlesischen Geschichte. Band 29,I,II). Münster, New York, München, Berlin 2003, 82f.; Handschriftencensus. Eine Bestandsaufnahme der handschriftlichen Überlieferung deutschsprachiger Texte des Mittelalters, s. v. Handschriftenbeschreibung 22289, Link: https://handschriftencensus.de/22289 (zuletzt aufgerufen am 16.08.2022).
(17r–19v) Leer.
Teil III (20–27): Italien [?], um 1500.
B: Pap. Motiv des WZ in den Repertorien nicht identifizierbar. Lagen: IV27.
S: Schriftraum 235/230×160 (auf den ersten Blättern Verdoppelung der Vertikale auf den Verso-Seiten, daraus resultierend Spalte [230×10] für die Bischofszählung, aber vom Schreiber nicht eingehalten). Horizontale und vertikale Begrenzungslinien des Schriftspiegels mit Stift bis zu den Seitenrändern gezogen. Zeilenlinierung mit Stift, teils kaum sichtbar. Stark wechselnde Zeilenzahl von 21–37 Zeilen. Eine (?) Hand: Italienische (?) Buchminuskel mit Rotunda- und humanistischen Elementen in zwei unterschiedlichen Größen.
A: Rote und schwarze ein- bis zweizeilige Fleuronnée-Initialen. Titel rubriziert. Rote Auszeichnungsstriche und Verstärkungsstriche bei den Versalien. Rote Capitula-Zeichen. Die Zählung der Bischöfe links aus dem Schriftspiegel herausgerückt und in Rot. Die Namen der Bischöfe durch größere Schrift hervorgehoben.
(20r–25v) Catalogus episcoporum Tridentinorum (Druck: F. Ughello, Tridentini episcopi, in: Ders. [Ed.], Italia sacra sive de episcopis Italiae, et insularum adiacentium. Tom V… . Editio secunda aucta et emendata cura et studio N. Coleti. Venetiis 1720, 583–654, hier 583–641; Ed.: Holder-Egger 368–370).
Tit.: Tempore, quo Christus celorum regna revisit / discipulosque suos per mundi climata misit, / Italiam Petrus, fidei quam sancta doceret / dogmata, sortitur. Mox hęc credente Tridento. / Catalogus pastorum et episcoporum Tridenti.
Inc.: Iovinus primus animarum curator presbyter Tridenti…
Expl.: …sepultus in ecclesia cathedrali in cripta ante altare Sanctę Maxentię.
Der Text unserer Hs. folgt Ughellis Ausgabe überwiegend in der Aufzählung der Bischöfe. Bei den Erläuterungen hingegen weicht er sowohl im Ausmaß als auch inhaltlich erheblich ab. Gegenüber der Wiedergabe bei Holder-Egger 368 weicht der Text unserer Hs. noch stärker ab; für ihn liegt darin der Ursprung unserer Sammlung.
(26r–27v) Leer.
Teil IV (28–68) (Österreich [?], Ende 15. Jh.)
B: Pap. WZ (Waage in Kreis ohne Beizeichen) durch schwache Ausprägung und Überdeckung durch Schrift nicht genauer bestimmbar. Lagen: 128 + 5.IV68. Lagenzählung wohl von der Texthand rechts unterhalb des Textes jeweils auf erstem Blatt der Lage (1, 2, 3, 4, 5). Reklamanten am Lagenende rechts unten.
S: Schriftraum 185/180×115/110. Horizontale und vertikale Begrenzungslinien des Schriftspiegels mit Stift bis zu den Seitenrändern gezogen. Zeilenlinierung mit Stift. 23 Zeilen. Eine Texthand: Cursiva. 28r oben gotische Gebrauchskursive Fuchsmagens.
A: Rote dreizeilige Lombarde am Textbeginn. Rote Auszeichnungsstriche in den Versalien, zum Teil hakenförmig unter die Zeile gezogen.
(28r) Cathalagus (sic!) archiepiscoporum Iuvaviensium hodie Saltzeburgensium (Hand Fuchsmagens, s. G.).
(28v) Leer.
(29r–67r) Chronicon Salisburgense (Druck: H. Canisius, Chronica Salisburgensia, in: Lectiones antiquae. Tomus VI…. Ingolstadii 1604, 1252–1285, hier 1252–1283; Thesaurus monumentorum ecclesiasticorum et historicorum, sive Henrici Canisii lectiones antiquae…, quibus praefationes historicas, animadversiones criticas, et notas in singulos auctores adjecit Jacobus Basnage 3/2. Antverpiae 1725, 478–493).
Inc.: Circa annos Domini DLXXXo Hidelbertus rex Francorum…
Expl.: …usque ad finem cause.
Nach Müller 192; Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters, Chronicon Salisburgense gehört der Text unserer Hs. der Fassung II an, die die Chronik bis 1475 bzw. in unserer Hs. bis 1477 (ab 66r: Eodem anno Georius [sic!] filius domini Ludwici ducis Bavarie…) fortsetzt.
(67v) Bibliotheksstempel, s. G.
(68r) Leer.
(68v) Bibliotheksstempel, s. G.
(I*r) Leer.
(I*v) Bibliotheksstempek, s. G.
(II*r) Leer.
(II*v) Bibliotheksstempel, s. G.
(III*r) Leer.
(III*v) Bibliotheksstempel, s. G.
Raphael Steinbacher